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Vier Kleidungsstücke, ein Schicksal

Es war einmal eine sexy rote Verlourshose, die in einer der angesagtesten Boutiquen Krakaus hing. Gekauft wurde sie von Sofia, einer 32 Jahre alten Marketingleiterin mit einer erfolgreichen Karriere und einem spannenden Privatleben. Es war Liebe auf den ersten Blick. Die ersten zwei Wochen konnten sie gar nicht genug voneinander kriegen. Sofia trug die neue rote Verlourshose zu jeder glamourösen Eröffnungsfeier in der City. Doch damit war es eines Tages vorbei.

Fast-Fashion-Trends

„Sie steckte mich einfach in eine Kiste, zusammen mit dem Minirock mit Tigerprint, den sie noch nie anhatte. Denn angeblich ‚löste ich keine Freude mehr bei ihr aus‘1“, erzählte mir die rote Verlourshose beleidigt bei einer Tasse Kaffee. Fünf Jahre sind seit dem schicksalhaften Tag vergangen. Ihr Schicksal war kein Einzelfall. Bei unzähligen Modemöglichkeiten erfreut sich die Wegwerf-Option leider immer größerer Beliebtheit2.

Als rosafarbener Tüllrock, der bereits einige Jahre auf dem Buckel hat, verstand ich ihren Ärger nur allzu gut. „Sofia hatte bestimmt nur Angst vor der Verpflichtung“, versuchte ich zu schlichten.

„Sie hatte kein Problem mit Verpflichtung. Verpflichtung ist einfach nicht mehr in“, entgegnete die rote Verlourshose saumschüttelnd, bevor sie hinzufügte: „Fast Fashion ist in.“

Einige Stunden später, als ich allein in meinem eigenen Kleiderschrank hing, ließen mir ihre Worte keine Ruhe. Hatte sie wirklich recht? Zu einer Zeit, in der alles größer, besser und schneller sein musste, ist Loyalität aus der Mode gekommen?

Mach dich bereit für Slow Fashion!

Das kleine schwarze Kleid verriet mir: „Wer sich Verpflichtung wünscht, muss relevant bleiben: klassische Farben und saubere Nähte. Außerdem musst du einfach wegschauen, wenn deine Frau ein anderes Outfit anprobiert.“ Das kleine Schwarze und seine Besitzerin Margit sind seit 17 Jahren glücklich vereint. Margit hat es zu offiziellen Anlässen getragen und pflegt es mit Perwoll renew Advanced. „Aus diesem Grund bestehe ich auf eine gute Wäschepflege. Für Slow Fashion ist das einfach ein Muss“, erklärte das kleine Schwarze, während es seine Träger zurecht zupfte.

„Smart musst du sein. Denn jedes Jahr werden 80 Milliarden neue Kleidungsstücke gekauft3“, stimmte ihm der pragmatische graue Anzug zu. „Wenn du nicht in Vergessenheit geraten willst, muss du die Kontrolle übernehmen.“ Dann zählte der Anzug all seine Versuche auf, um relevant zu bleiben: Broschen, Gürtel, Flicken und der „Vorfall“ (für eine 80er-Jahre-Party stopfte seine Besitzerin dicke Polster in seinen Schulterbereich). „Manchmal muss man sich eben auf etwas Neues einlassen, damit die Dinge interessant bleiben“, erklärte er schulterzuckend.

Auf meinem Nachhauseweg erblickte ich eine Dose schwarzes Textilspray. War das der erste Schritt in Richtung Slow Fashion? War es an der Zeit, dass sich alle Frauenoutfits für Slow Fashion bereit machen, um nicht im Müll zu enden?

Der Wandel

„Nein, auf keinen Fall“, rief die rote Verlourshose erschrocken, als ich eine Woche später beim Barre Workout auf das Thema zu sprechen kam. „Warum sollte es uns überhaupt geben, wenn wir am Ende alle gleich aussehen? Daher werde ich ab heute keine Hose mehr sein“, fügte sie hinzu und machte eine Pause, um die Spannung zu steigern.

„Es geschah vor ein paar Tagen, als ich nach einer kurzen Affäre im Secondhand-Shop landete. Anfangs war ich sehr gekränkt. Doch das Schicksal wollte es wohl so, dass Ania, Krakaus coolste Slow-Fashion-Designern an dem Shop vorbeikam. Sie nahm mich mit zu ihr nach Hause, wo sie mich in Stücke zerriss und dann neu zusammennähte. Ich fühlte mich noch so lebendig. Und schau mich an: Jetzt bin ich eine Tote Bag“, sagte sie voller Stolz.

Nachwort

An diesem Abend spürte ich Hoffnung für die Zukunft. Klar, gab es immer noch jene, die ein Kleidungsstück einfach wegwerfen, wenn sie beschlossen haben, dass sie es nicht mehr wollen. Aber es gab ja schließlich auch noch jene, die die Schönheit des Unvollkommenen zu schätzen wissen. Und dazu möchte ich gehören. Ich möchte Teil einer Welt sein, die durch Broschen oder dicke Schulterpolster neu aufblüht, eine Welt, in der bewusst und nachhaltig mit Kleidung umgegangen wird. Um es in den Worten von Yves Saint Laurent zu sagen: „Mode ist vergänglich, Stil ist für die Ewigkeit.“

Image credits:
Header image: Shutterstock

Sources:
1. Marie Kondo‘sOne Condition of Keeping Items That Don’t “Spark Joy”
2. Environmental impact of the textile and clothing industry
3. The True Cost: Environmental Impact

 

Genau wie die Hauptfiguren dieser Story, will auch Perwoll nicht nur gut aussehen. Hier erfährst du mehr über die Nachhaltigkeits-Gedanken dahinter.